Sunday, December 30, 2007
... und ein gutes Jahr 2008!
(Aufs Foto klicken, um die anderen Fotos zu sehen.)
Damit ist Weihnachten 2007 endgültig vorbei. Allen ein gesundes, erfolgreiches, spannendes und schönes 2008!
Friday, December 21, 2007
Frohe, frohe Weihnachten...
Nachdem wir das Eis erfolgreich überstanden hatten, sah mein Blick aus dem Fenster letzten Samstag so aus:
Reicht es jetzt nicht langsam mit dem Winterwetter? Scheinbar nicht, denn morgen soll es schon wieder schneien. Also können wir vielleicht mit einer "weißen Weihnacht" rechnen... woop-dee-doo.
In der vergangenen Woche hatte meine Abteilung bei der Arbeit einen "Food Day"; das Thema war "Festivus". Da ich ein großer Seinfeld-Fan bin, war das für mich perfekt. Wie sich herausstellte, habe ich viele Gleichgesinnte, und wir brachten Essen mit, das in diversen Folgen der Serie eine Rolle gespielt hatte. Heute gingen wir nach Feierabend noch etwas trinken, und dann war ich auf einer deutschen Weihnachtsparty eingeladen. Praktisch, dass es in Lawrence einen europäischen Laden gibt - so konnte ich vorher noch etwas Deutsches zum Mitbringen kaufen.
Übrigens habe ich das Schnee-Wochenende letzte Woche genutzt, um ein paar Fotos zu machen. Hier ist ein kurzer Clip von einem weihnachtlich dekorierten Haus im Ort, den ich euch einfach nicht vorenthalten kann. Vor allem Barb wird darüber lachen!!
(Wer heraushören kann, welches Weihnachtslied gespielt wird, bekommt einen Preis... ich kann es beim besten Willen nicht mehr erkennen.)
Ich wünsche allen frohe Weihnachten!
Currently reading: Atul Gawande: Complications: A Surgeon's Notes on an Imperfect Science
Friday, December 14, 2007
Eis in der Sonne
Eben haben Brandon und Dave telefoniert: Es ist alles in Ordnung, niemand hat bei ihnen eingebrochen, es sind "lediglich" alle Lebensmittel in Kühl- und Gefrierschrank schlecht geworden. Sie waren gerade mit mehreren Müllbeuteln am Werk.
Insgesamt sind in St. Joseph jetzt noch 19.000 Haushalte ohne Strom. Ursprünglich waren es 35.000. Die Elektrizitätsgesellschaft arbeitet seit Dienstag rund um die Uhr mit Teams aus der ganzen Region daran, überall den Strom wiederherzustellen, aber das kann noch bis zu 1 Woche dauern. Wenn ich daran denke, muss ich unbedingt noch ein Foto machen: von den ganzen Extra-Fahrzeugen der E-Gesellschaft, die hier in der Stadt über Nacht dicht gedrängt auf einem Ladenparkplatz stehen - vermutlich übernachten die Besatzungen in dem Hotel nebenan.
Heute soll es über Nacht Schnee geben, aber kein Eis mehr.
Tuesday, December 11, 2007
Väterchen Frost...
Ab morgen soll der Regen aufhören, und es soll "nur" noch eiskalt bleiben. Also wer weiß, wie lange es noch Probleme gibt? Mal sehen! ;-) Bis bald!!
Monday, December 10, 2007
Ice Ice Baby
Letztendlich fing es erst später an, und durchs Fenster sieht es auch noch so aus, als ob es "nur regnet", aber als ich vorhin noch einmal schnell in den Laden wollte, hätte ich mich schon fast lang gelegt, sobald ich aus der Tür kam... die Vordertreppe und der Bürgersteig waren bereits spiegelglatt! Brandon kam mit, damit wir die Einkäufe besser unter uns aufteilen konnten; die Autos ließen wir stehen und rutschten zu Fuß zum Supermarkt. So sieht unser Balkongeländer bisher aus:
Ich weiß - es sieht nur aus wie Regen, aber glaubt mir, das ist bereits bombenfestes Eis! Und unsere Autos sind auch schon von einer dünnen Eisschicht überzogen, wie ich feststellen konnte, als ich noch mal mit Streusalz unterwegs war. (Unsere Hausverwaltung: Vor ein paar Wochen, als es 0,5 cm Pulverschnee gab, rückten sie um Mitternacht mit Schneeschippen an und scharrten unter unserem Schlafzimmerfenster herum, gerade als ich am Einschlafen war. Bei diesem Wetter haben sie sich noch nicht blicken lassen...)
Bei der Arbeit ist uns heute versichert worden, dass wir lieber zu Hause bleiben sollen, als zu der Zahl der Verkehrsopfer beizutragen (bisher 13), aber natürlich ist die Frage, ob es wirklich zu gefährlich sein wird oder ob man "nur" sehr langsam und vorsichtig fahren muss. Ich werde es morgen früh ausprobieren; wenn ich schon nicht vom Parkplatz komme oder die Autotüren nicht aufkriege, hat sich das Thema sowieso erledigt.
So schlimm wird es hoffentlich nicht werden! Aber dass Strom- und Telefonleitungen bei einem Eissturm in die Brüche gehen, ist keine Seltenheit. Brandons Eltern ist das letzten Winter passiert. Es ging bei ihnen noch; sie haben einen kleinen Generator, und ihre Handys funktionierten anfangs noch, und nach wenigen Tagen ging das normale Telefon wieder, nur kein schnurloses (wohl wegen dem Extra-Stromanschluss oder so?!?). Sie schlossen also solange einfach ein altes Telefon an, und ein paar Tage später war auch der Strom wieder da. Wenigstens ist ihnen kein zerborstener Baum aufs Haus gefallen!
So, ich gehe jetzt schlafen, ich sollte morgen wohl besser fit sein! Viele Grüße an euch alle und drückt uns die Daumen!!
Sunday, December 02, 2007
Vergänglichkeit
Vor ein paar Wochen machte Brandon meine Festplatte kaputt. Er hatte zum Geburtstag einen neuen Computer bekommen, und ich wollte in wenigen Tagen seinen alten übernehmen. Eigentlich wollte er mir nur zeigen, wie ich etwas aus iTunes übertragen konnte, aber meine alte, bockige Maschine trieb ihn zur Weißglut; als sie sich zum x-ten Mal aufgehängt hatte, schlug er kräftig mit der Faust auf den Tower, und eine unheilvolle Stille trat ein. Wir versuchten mehrmals, den Computer neu zu starten, aber es war nichts mehr zu machen. Brandon war entsetzt. “Es tut mir so Leid! Jetzt haben wir wirklich kein Office mehr!” (Die CD haben wir nicht mehr – längere Geschichte…) “Das ist es nicht,” sagte ich zerknirscht, “aber meine Fotos, meine Artikel, meine Texte…” “Aber du hast doch Backups davon?!?” “N-nein…”
Monday, October 29, 2007
Riesen-Update
OK, eigentlich hat sich niemand beschwert, dass ich so lange nicht geschrieben habe. Wenn meine paar Leser genauso drauf sind wie ich, schauen sie sowieso nur alle paar Wochen an einem verregneten Tag alle Blogs auf Updates durch und machen sich sonst keine Sorgen darum. Genau genommen hatte ich selbst Lust, wieder zu schreiben. Los geht's!
Die Tomaten sind mittlerweile vom Balkon verschwunden. Wir hatten den ersten Nachtfrost gehabt, und die noch grünen Früchte sahen nicht so aus, als würden sie noch rot werden. Nächstes Jahr werde ich ganz klar früher anfangen müssen. Außerdem steht jetzt ein riesiger Farn auf unserer Küchen-Arbeitsfläche, den ich nach all der Arbeit nicht einfach erfrieren lassen konnte.
Die Arbeit in der Firma mit all den Oktober-Newslettern hatte mich in den letzten Wochen in herbstliche Stimmung gebracht. Voller guter Vorsätze schleppte ich einen großen orangen Kürbis nach Hause, um ihn auszuhöhlen. Bis jetzt ist noch nichts passiert; er steht auf dem Balkon und wartet auf das Messer. Man hat mir versichert, dass er sich eine Weile hält, solange ich ihn nicht öffne.
Ich schaffte es auch, Polly zu überreden, mit mir in ein Maisfeld-Labyrinth zu fahren, aber an dem Nachmittag, den wir uns ausgesucht hatten, fuhren wir genau in ein Gewitter und heftigen Regen hinein, und als wir bei dem Labyrinth ankamen, hatten sie bereits zu. Schade!
Dafür kam ich dieses Wochenende dazu, es nachzuholen. Eine Bekannte aus meiner deutschen "Frühstücksrunde" hatte uns alle angerufen und zu einem "Open House" ihrer Immobilienfirma auf einer Farm in der Nähe eingeladen. Es war ein herrlicher Herbsttag, und überall wuselten Kinder herum. Wie sich herausstellte, hatte die Farm ebenfalls ein Labyrinth. Außerdem gab es Hayrides (Trecker-Fahrten auf dem Anhänger), Kürbisse in Massen, Barbecue und für die Kinder reichlich Tiere zum Streicheln und Ponyreiten.
So sieht ein Maisfeld-Labyrinth von innen aus:
(Gut, dass ich dafür nicht 9 Dollar in Liberty bezahlt habe!)
Und hier fährt ein Hayride vorbei:
Wer sich auf die Kürbisse setzen wollte, wird hier eines Besseren belehrt:
Dann war ich Anfang des Monats bei einem Seminar über Zeitschriften von einem Verlag in der Nähe. Ich wollte es einfach zum Spaß belegen und habe dafür zwei meiner freien Tage geopfert. Bei dem Verlag hatte ich mich schon zweimal beworben, aber nie auch nur eine Antwort bekommen, also hatte ich ihn in der Hinsicht so ziemlich abgeschrieben.
Kurz und knapp: Ich kam auf dem Seminar mit einem Verlagsmitarbeiter ins Gespräch, wurde einem der leitenden Mitarbeiter vorgestellt, und er gab mir seine Karte, damit ich ihm meinen Lebenslauf zur Ansicht schicken konnte. Dann ging alles ratz-fatz: Ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen und nahm letzten Donnerstag das Jobangebot an. Am 26. November fange ich dort an zu arbeiten. Nach 3 Jahren Umwegen bin ich also doch wieder in einem Verlag gelandet. Meinen derzeitigen Job habe ich schon gekündigt, und zwischen den beiden Arbeitsstellen fliege ich noch schnell 10 Tage nach Deutschland.
Falls jemand sich treffen will - ab dem 13. bin ich da. :-)
Aber jetzt werde ich mir am Wochenende erst mal meinen Kürbis vornehmen...
Tuesday, September 18, 2007
Erntezeit
Monday, September 10, 2007
Jetzt auch in Farbe... uuund buuunt
Und hier ein kurzer Mitschnitt. Eins der wenigen Stücke mit Text. Wenn ich gewusst hätte, dass meine Batterien noch so lange halten würden, hätte ich darauf geachtet, den Anfang mit aufzunehmen:
Wednesday, September 05, 2007
Mein grüner Daumen...
Tuesday, September 04, 2007
Chevy Choo Choo
Er ist ein Jahr jünger, auch wenn er nicht so aussieht, denn er ist absolut old-school! (Ihr solltet mal das Radio sehen...) Ich fahre ihn gern; allerdings musste ich mich an die alten Bremsen erst einmal wieder gewöhnen. Man sollte ihn nicht gleich nach einer Fahrt im Pontiac benutzen, sonst fährt man dem Vordermann garantiert hinten rein, weil die Bremsen eben nicht so flott sind.
Hier ist eine Aufzählung, was wir mit dem armen Fahrzeug schon angestellt haben:
- Am 3. August kam ich morgens bei der Arbeit an und stellte fest, dass mein Thermobecher Orangensaft, den ich mangels Becherhalter immer auf dem Beifahrersitz zwischen Tasche und Wasserflaschen festklemme, umgefallen war. Da der Deckel nicht richtig schließt, schwamm der ganze Sitz in O-Saft. Ich versuchte, ihn notdürftig mit Taschentüchern aufzuwischen, legte dabei meine Schlüssel neben mir ab und schloss sie prompt im Auto ein, als ich reingehen wollte, um einen Schwamm zu holen.
Brandon musste an diesem Tag leider in die entgegengesetzte Richtung, also rief ich den Schlüsseldienst. Der kam nachmittags um 16h. Bis dahin hatte der O-Saft auf dem Polstersitz 7 1/2 Stunden in der brütenden Hitze gebrodelt. Ging erstaunlich gut wieder raus. - Am 24. August fuhr ich morgens vor der Arbeit zum Optiker und schaltete, da es regnete, die Scheinwerfer ein. Danach fuhr ich wieder nach Hause und kroste die nächsten 2 Stunden, bevor ich los musste, herum. Als ich aus dem Haus ging, merkte ich gleich, dass ich die Scheinwerfer angelassen hatte. Natürlich startete der Wagen schon nicht mehr. Ein Nachbar kam gerade nach Hause; ich holte die Starterkabel und bat ihn um Starthilfe. Wir bekamen es aber nicht hin, und er meinte, der Starter wäre kaputt. Die perfekte Gelegenheit, um AAA (dem amerikanischen ADAC) beizutreten! Als der endlich kam, stellte sich heraus, dass die Pole der Batterie bloß ungünstig liegen und wir bei unserern Startversuchen keinen Kontakt hatten. Naja - jetzt haben wir AAA!
- Am 2. September fuhr Brandon abends zu Dave und stieß beim Einparken gegen eine scharfe Kante an einem Gulli. Der vordere rechte Reifen war völlig zerfetzt. Dazu kam, dass er den Reifen nicht abnehmen konnte, um das Reserverad anzubringen - die Reifen waren mit irgendwelchen besonderen Schrauben befestigt, für die man ein Spezialwerkzeug brauchte. Ich holte ihn ab, und am nächsten Morgen riefen wir AAA, die unser Auto mit dem Abschleppwagen in die Werkstatt schleppten. Letztendlich konnten wir ihn nachmittags wieder abholen, und teuer war's auch nicht.
Monday, September 03, 2007
Friday, August 31, 2007
Sie waren sauer, weil ein Tisch in der Bar sehr laut war, und zu allem Überfluss handelte es sich dabei auch noch um die Band, die als nächstes dran war! Auf den Aufnahmen hört es sich ab nur so an, als wäre es ein sehr großes Publikum gewesen. ;-)
Alles in allem ein voller Erfolg! Dann musste ich um 7.30 Uhr am nächsten Morgen wieder bei der Arbeit sein. Das war hart.
Tuesday, July 31, 2007
Ich war vorher noch nie mit Möbeln und allem Drum und Dran umgezogen (Studentenwohnheim... Studentenwohnheim im Auslandssemester... anderes Studentenwohnheim... anderes Studentenwohnheim... WG, die schon mit Brandons Sachen und massiven fest installierten Hochbetten eingerichtet war... Umzug mit Koffern und ein paar Paketen in die USA). Darum war ich wohl etwas naiv und dachte mir: "Pfff, packen wir alles ein, fahren es zur neuen Wohnung und packen es dort wieder aus. Keine große Sache." Was das Ein- und Auspacken angeht, so fand ich den Umzug wirklich recht unkompliziert, aber woran ich nicht gedacht hatte, war das ewige Putzen - das alte Haus mal so richtig saubermachen... bleh! Bei jedem kleinen Schaden, der mir auffiel, ging mein Blutdruck hoch, weil ich mir ausmalte, dass unser Vermieter D. versuchen würde, uns deswegen Ärger zu machen. (Völlig unberechtigt, wie sich herausstellte.)
Dann mussten wir Gott und der Welt unsere neue Adresse mitteilen, 1000 Formulare ausfüllen, organisieren, dass Wasser, Gas usw. genau zum richtigen Zeitpunkt ab- und in der neuen Wohnung angedreht wurden, und schließlich einen U-Haul für die größten Stücke mieten und den Sperrmüll für vereinzelte "Schätze" in unserer Garage bestellen.
Am Umzugstag packten wir unsere 2 Autos, den Mietwagen meiner Eltern, den U-Haul und den Lieferwagen von Ron und Lisa so voll, wie es nur ging, und danach lief alles wie am Schnürchen. Noch mal vielen Dank an dieser Stelle an meine Eltern und Brandons für die Hilfe. Im Juli nächstes Jahr werden wir die Aktion wiederholen - dann läuft unser Mietvertrag hier ab. Ha!
Hier ist ein kurzer Rundgang durch unsere Wohnung. Es war Sonntags morgens um 9, und Brandon schlief noch - ja, das ist er am Ende des Films...
Friday, June 15, 2007
Vor 2 ½ Jahren kam ich zum ersten Mal in unserem Haus an - spät abends im Dunkeln, direkt vom Flughafen und schwer bepackt. Brandon hatte es in der Zeitung gefunden und gemietet, damit wir ein Dach über dem Kopf hatten. Es hatte ein Wohnzimmer mit einem großen Fenster auf die vordere Veranda, ein Esszimmer, eine Küche, von der eine kleine Nische als Waschküche abging, zwei Schlafzimmer und dazwischen ein kleines Bad.
Damals befanden sich neben der Kücheneinrichtung (die inklusive war) genau die folgenden Gegenstände in unserem Haus:
- eine Waschmaschine und ein Trockner
- Brandons alter Schaukelstuhl und Kommode
- eine Couch und ein Sessel (von einer Tante)
- ein riesiges, schwankendes Regal für den Fernseher (von einer anderen)
- Brandons Computer
- ein Bett, das uns Polly und Dave geliehen hatten
- ein Fernseher von ca. 1980, den Dave uns geschenkt hatte
- unsere beiden Katzen
- mehrere Pakete aus Deutschland mit unseren Siebensachen.
Der Teppichboden in der Küche war scheußlich und sah aus wie ein Überbleibsel von 1977. Vom Esszimmer aus in die Küche stieg der Boden leicht an. Wohn- und Schlafzimmer waren mit furchtbaren dunklen Holzpanelen verkleidet, so dass es dort nie richtig hell wurde. Trotzdem sah ich mich im Morgengrauen um und sprach: "Ich kann damit arbeiten."Und nun ziehen wir bald aus diesem Haus aus und in eine helle, moderne Wohnung nahe an Kansas City, und fast könnte ich sentimental werden... Darum zähle ich nun schnell als Gegenmaßnahme alle Probleme auf, die wir mit dem Haus hatten und für die wir D., unseren Vermieter, herbestellen mussten. Los geht's:
- Toilette verstopft. D. rückt mit einem Klempnerseil an, schraubt die Toilettenschüssel ab und sorgt dafür, dass ich anschließend das ganze Bad von oben bis unten putzen muss.
- Wasserhahn im Bad ist undicht. Jedes Mal, wenn man ihn andreht, sprudelt Wasser links und rechts von den Hähnen aus der Dichtung. Außerdem gelangt Feuchtigkeit in das Schränkchen unter dem Wasserhahn. Ein Schränkchen, das, wie sich herausstellt, aus billigem Sperrholz gebaut worden ist. Sperrholz, das schimmelt, wenn es nass wird, und dann auseinanderbricht. D. installiert uns einen neuen Wasserhahn mit Mischbatterie. Das Schränkchen lässt ihn unbeeindruckt.
- Toilette verstopft. D. diagnostiziert, dass die alten Abwasserrohre voll Wurzeln sind. Er wird sich in nächster Zeit darum kümmern. Brandon zeigt ihm außerdem die Fliegengittertür vor der Küche, die nur noch an einer Angel hängt. Dito.
- Wir stellen zum ersten Mal die Heizung an, und eine gigantische Staubwolke fegt aus allen Lüftungsschächten, so dass man minutenlang nichts sieht. Dann beginnt im Heizungskeller ein herzzerreißendes Quietschen und Jaulen. D. kommt und ölt die Riemen an der Heizung ein. Das Jaulen verstummt.
- Die Fliegengittertür vor der Küche fällt Brandon entgegen. Er reißt die letzten Schrauben heraus und bringt sie in die Garage, wo sie fortan lagert.
- Toilette verstopft. D. beschließt, etwas zu unternehmen. Er wird eine Firma beauftragen, die Rohre bis zur Straße zu ersetzen! Sofort lässt er sich von der Stadt auf unserem Rasen markieren, wo Gasleitungen verlegt sind. Dann gräbt er ein Loch über der Wasserleitung in unseren Garten. Als er erfährt, was es kosten wird, die Rohre zu ersetzen, überlegt er es sich anders. Er deckt das Loch mit einer Sperrholzplatte ab. Ab sofort kommt er mit dem Klempnerseil nicht mehr bei uns ins Haus, sondern beseitigt Verstopfungen direkt draußen.
- Durch den Temperaturwechsel haben sich die Holztüren verzogen. Die Küchentür geht nicht mehr zu. D. kommt, sägt ein Stück von ihr ab, versetzt die Scharniere und baut sie wieder ein. Sie geht wieder zu. Nun haben wir einen 1 1/2 cm hohen Spalt unter der Tür.
- Ich komme nach Hause und schalte das Licht im Esszimmer ein. Der Messing-Zierrahmen um den Schalter versetzt mir einen elektrischen Schlag. Ich kann es nicht glauben und versuche es noch einmal. Der Rahmen steht eindeutig unter Strom. Autsch! D. kommt, klettert durch die Luke über der Badewanne auf den Speicher und repariert von dort die Stromleitung.
- Toilette verstopft.
- Kühlschrank verstummt. D. stellt fest, dass er altersschwach war, und bringt uns einen neuen.
- Toilette verstopft.
- 3 Uhr morgens: Brandon kann nicht schlafen und liest im Wohnzimmer, als ein ohrenbetäubender Krach vor dem Haus ertönt. Vorsichtig schleicht er nach draußen und sieht, dass die Mauer, die unseren abschüssigen Vorgarten vom Bürgersteig trennt, in sich zusammengebrochen ist. Riesige Steinbrocken liegen überall auf dem Bürgersteig. Wir rufen D. am nächsten Morgen an. Er kommt, räumt einige Brocken weg und benutzt andere, um ein gelbes "Caution"-Plastikband quer über den Gehweg aufzuspannen. Genauso bleibt die Situation für ein paar Wochen. Dann räumt er die restlichen Brocken weg und merkt, wie teuer es ist, eine neue Mauer zu bauen. Also bleibt die halb kollabierte Mauer so, wie sie ist.
- Toilette verstopft. Dieses Mal Sonntags abends. Wir erreichen D. nicht, und die Klempner-Notdienste bieten uns an, am nächsten Tag vorbeizukommen. Ich könnte jemanden ermorden.
- "War die Küchenspüle immer schon so schief?" frage ich Brandon. "Nein," entgegnet er, "der rechte Fuß vom Spültisch ist vor ein paar Tagen eingebrochen, ist dir das noch nicht aufgefallen?" D. kommt und hievt ein Stück Holz unter den Fuß. Die Spüle ist wieder gerade.
- Ich bleibe nach starkem Regen mit dem Auto in unserer völlig aufgeweichten Auffahrt stecken. Es reicht - wir müssen dort Kies streuen, sonst schwimmt sie uns davon. Ich erkundige mich, was eine Lieferung kostet: 96 Dollar! Holt man sich dagegen die gleiche Menge selbst mit dem Pick-up ab, kostet das nur 28 Dollar. Ich frage D., der einen Pick-up hat, ob er den Kies abholt, wenn wir die Kosten übernehmen. Er tut es. Dann hat er wohl ein schlechtes Gewissen; als ich noch einmal anrufe, um zu fragen, wieviel wir ihm nun schulden, winkt er ab - es sei sowieso seine Aufgabe als Vermieter, die Auffahrt in Ordnung zu halten...
- Wieder haben sich durch Temperaturänderungen die Türen verzogen. Die Küchentür macht wieder Ärger, und keine der beiden Türen ins Bad geht mehr zu. D. kommt, repariert die Küchentür und stellt fest, dass der Boden im Bad teilweise abgesunken ist, und stemmt ihn kurzerhand von unten wieder hoch. Die Türen schließen wieder. In den Wänden erscheinen Risse.
Ich hoffe, der 24-Stunden-Reparaturdienst in der Wohnung ist sein Geld wert!!!
Wednesday, May 30, 2007
Take Me Out to the Ball Game ...
Zu Brandons Geburtstag letzten Oktober waren wir mit Brandons Eltern bei einem Spiel der Kansas City Chiefs (Football). Zu meinem hatten sie sich wohl vorgenommen, mich in Sachen Baseball fortzubilden. Also gingen wir zu einem Spiel der KC Royals. Ich war vorher schon mit Polly und Dave bei Spielen der St. Joe Blacksnakes gewesen, die allerdings nur in der Regionalliga spielen. Das hatte auch viel Spaß gemacht; es gab die traditionellen Hot Dogs und Bier, und wir unterhielten uns gut. Nur dem Spiel konnte ich leider nicht folgen: Ich konnte die Handsignale des Schiedsrichters nicht verstehen, nicht sehen, ob ein Ball in der "strike zone" landete oder nicht, und die Anzeigentafel war mir auch völlig schleierhaft. Nach dem ersten Bier wurde das natürlich nicht besser, und so gab ich irgendwann auf. Aber wir hatten ja nur 8 Dollar für die Tickets bezahlt, also war es eigentlich egal.
Die Royals-Tickets allerdings hatten 27 Dollar gekostet, darum wollte ich sie richtig genießen. Sobald wir uns auf unsere (sehr guten) Plätze gesetzt hatten, fragte ich Ron und Lisa also nach Strich und Faden aus, und mit ihrer Hilfe kapierte ich dann auch endlich, was auf dem Spielfeld ablief, und konnte in den richtigen Momenten jammern oder jubeln. Nicht lachen, es ist echt peinlich, wenn man im total falschen Moment "Yeah!" schreit! Das Royals-Stadion machte das noch einfacher: die Sicht war super, es gab klare Ansagen zu jedem Spielwechsel und eine riesige Anzeigentafel.
Bei den Spielen wuseln pausenlos Angestellte mit Bauchläden durch die Menge und verkaufen Erdnüsse, Bier und andere Kleinigkeiten. Wenn man etwas möchte, signalisiert man es ihnen, sie werfen einem die Ware zu und kassieren ab, sobald sie in der Nähe sind. Ich war schwer beeindruckt; wie die bloß den Überblick behalten? Brandon versuchte minutenlang, einen von ihnen auf sich aufmerksam zu machen, weil er einen frozen chocolate malt wollte (quasi eine gefrorene Schokoladen-Malzmilch im Becher; schmeckt wie Schokoladeneis). Vergeblich, wir mussten sie am Stand kaufen.
Das Spiel war richtig spannend, und Ron und Lisa haben mir endlich Baseball erklärt. Nur eins beschäftigt mich noch: Jeder Spieler hat einen "at-bat song", der ein paar Sekunden angespielt wird, wenn er am Schlagmal steht. Natürlich sucht er sich dafür nicht irgendwelche Kuschelmusik aus; es muss ein hypermaskuliner, aggressiver Titel sein, und so "durfte" ich im Laufe des Spiels die grausigste Auswahl aller Zeiten an Country und Rap hören. Im Ernst: Gibt es denn nichts anderes? Wie wäre es mit etwas Selbstironie? Die Titelmusik von "Rocky"? Nein? Gut, dann konzentriere ich mich in Zukunft halt auf das Spiel. Und wenn ein neuer Mann ans Schlagmal kommt, stopfe ich mir einfach Erdnüsse in die Ohren...
Tuesday, May 22, 2007
In einem Land, das so viel Müll produziert wie die USA, freue ich mich wie ein Kind über jede müllsparende Alternative, die ich entdecke. Da unser Leitungswasser auch nicht so toll ist, kaufen wir Wasser seit langem in wiederverwendbaren Kanistern, die wir an der Wassertheke wieder auffüllen (was auch viel billiger ist, als jades Mal einen neuen Kanister zu kaufen!).
Milchprodukte kaufen wir von Shatto; das ist eine Farm in der Nähe von Kansas City, die keine Antibiotika oder Wachstumshormone verwendet und ihre Produkte in Pfandflaschen aus Glas verkauft.
Immer mehr Supermärkte haben Selbstbedienungskassen, die ganz leicht zu bedienen sind und die ich liebe, denn so brauche ich gar keine Plastiktüten, sondern kann alles direkt in meinen Einkaufskorb packen (oder – noch häufiger – auf der Rückbank verteilen, weil ich den Korb mal wieder vergessen habe).
Aber am spannendsten sind Eier! Warum? Weil die kleine Farm, die sie an den Supermarkt verkauft, immer einen Papierstreifen mit einer Nachricht in die Packung legt. Dies ist die Nachricht aus dem neuesten Eierkarton:
Sunday, April 22, 2007
Ich war arbeiten, Brandon war arbeiten; ich habe meine versprochene Gehaltserhöhung bekommen (juhu!) und muss mich diese Woche noch durch die Spätschicht quälen. Dann habe ich Anfang Mai wieder ein 5-Tage-Wochenende zum Ausgleich.
Freitag hatte ich mit meiner Vorgesetzten geregelt, dass ich zur normalen Zeit (8.30 - 17.30) arbeiten konnte, denn abends traten Brandon und Dave im Cafe Acoustic auf einer Party der alternativen Wochenzeitung auf. Als am wenigstens bekannte der Bands an dem Abend mussten sie als erste auftreten; es lief aber ganz gut, und jetzt sind sie schon von ein oder zwei der anderen Bands angesprochen worden, ob sie nicht mal zusammen auftreten wollten. Also richtig prima für sie. Leider hatte ich meine Kamera nicht mit, aber bei dem Mini-Auftritt die Woche vorher schon:
Während die beiden sich also die Finger wund spielten, saß ich gemütlich mit Polly am Tisch, quatschte, trank ein kaltes Bier und freute mich, dass ich am nächsten Morgen ausschlafen konnte...
Und nach dem Auftritt bekamen sie je 2 Freikarten für Konzerte bei den Internationalen Gitarrentagen in St. Joseph nächsten Monat. Die Konzerte fallen wieder genau in die Produktionsphase bei meiner Arbeit. Und im Juni würde ich - auch während der Hochbetriebs-Phase - gern zur Live-Aufzeichnung von "A Prairie Home Companion" in Kansas City gehen. Jetzt heißt es, meine Vorgesetzte überreden, dass sie mich beide Male die Frühschicht arbeiten lässt. Sie liebt mich. ;-)
Currently Reading:
Annabelle Gurwitch: Fired! Tales of the Canned, Canceled, Downsized, & Dismissed. Lustig.
Monday, April 02, 2007
Green Card, letztes Update (versprochen)
Sunday, April 01, 2007
Neue Green Card unterwegs!
Kurz bevor meine Green Card endgültig ablief, kamen eine Bestätigung, dass sie unseren Antrag auf Verlängerung erhalten hatten, und ein Brief, der mich fuer ein weiteres Jahr berechtigte, hier zu wohnen, zu arbeiten und international zu reisen, während mein Antrag bearbeitet wurde.
Seitdem trage ich diesen Brief und meine abgelaufene Green Card auf Schritt und Tritt mit mir herum. Der Original-Briefumschlag zerfiel nach ca. 3 Monaten in Fetzen; dann hatte ich die schlaue Idee, den Brief ohne Umschlag in der Handtasche zu behalten, bis er kaum noch lesbar war. Danach steckte ich ihn in einen neuen Umschlag, der sich jetzt in Schnipsel auflöst.
Abgesehen davon, wie unpraktisch der Brief ist, macht es mich ein bisschen nervös, ihn als einziges Dokument zu haben. Eine Plastikkarte mit Foto, Hologrammen usw. usf. ist so viel seriöser! Als ich im Dezember nach Hause flog, hatte die Dame am Airline-Schalter in Frankfurt so etwas wie meinen Brief noch nie gesehen und musste erst einmal ihre Vorgesetzte fragen ... Und ich habe von anderen Einwanderern gehört, dass auch die Beamten bei der Einwanderungskontrolle manchmal keine Ahnung haben. (Meine Beamtin hat Gottseidank nicht mal mit der Wimper gezuckt!) Ganz davon abgesehen, dass ich meinem neuen Chef versichern musste, dass ich ganz sicher bald meine 10-jährige Green Card bekomme und ich nicht zur illegalen Einwandererin werde!
Das amerikanische Bedürfnis nach "convenience" hat ja durchaus seine Vorteile, und so kann man z.B. bei USCIS* seinen Bearbeitungsstatus online abfragen. Man kann sich auch in einer Tabelle ansehen, welches Eingangsdatum in dem jeweiligen Service Center gerade bearbeitet wird. Vor 2 Wochen lautete mein Status immer noch "Case received and pending", und das Service Center war gerade mal bis Anfang August 2006 vorgedrungen. Heute schaute ich routinemäßig vorbei, und da hieß es plötzlich: "card production ordered". Juhu!! Man soll mit ca. 30 Tagen für Produktion und Versand rechnen. Ich hoffe, mein Brief hält noch solange durch!
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* US Citizenship and Immigration Services
Currently Reading:
Mineko Iwasaki: Geisha, A Life
(Da Memoir of a Geisha ja angeblich so viele sachliche Fehler enthält, dachte ich, lese ich halt das "authentische" Buch. Bis jetzt kann ich noch nicht viele Unterschiede feststellen. Ich denke, das Thema habe ich dann auch durch ...)
Friday, March 30, 2007
Also, damit hier keine Missverständnisse aufkommen ...
Meine Mutter hat mein Posting so aufgefasst, als ob ich nicht von ihm angetan wäre. Das muss ich klarstellen: Ich bin froh, wieder im Verlagswesen zu arbeiten. Die Texte, die ich jeden Tag lese, sind einfach und (meistens) unterhaltsam, meine Kollegen nett, das Arbeitsumfeld angenehm. Andererseits wollte ich auch ehrlich sein, was die Nachteile angeht: Die inhaltliche Arbeit ist nicht sehr anspruchsvoll; ich habe nicht viel Verantwortung und kann meine Projekte nicht (wie im alten Verlag) mehr oder weniger so gestalten, wie ich will; ich habe (zu) wenig Kontakt zu Menschen. Während meines Volontariats habe ich oft die Tage ewig vor mir hergeschoben, an denen ich endlich das ganze Manuskript Korrektur lesen musste. Mit dieser Arbeit wird man nie fertig; ein Text kann nicht perfekt sein, und manchmal haben kleine Fehler große Konsequenzen. Was ich dagegen den ganzen Tag machen wollte, war, mit den anderen Beteiligten (Autoren, Herausgebern, Druckern, Setzern) das Projekt zu organisieren: Welches Bild wünschen die sich für den Umschlag, was kostet das? Haben sie Alternativ-Vorschläge - geht das wohl technisch? Die Autoren möchten zu einer Veranstaltung die ersten Exemplare mitnehmen? Sie kennen jemanden bei der Frankfurter Allgemeinen, der einen Vorabdruck haben möchte, damit das Buch früh besprochen werden kann? Und dann schließlich eine E-mail an die Autoren schicken: Die Druckerei hat Ihr Buch geliefert - Ihre Exemplare sind schon in der Post, es ist wirklich gut geworden ... Das waren meine Lieblingsaspekte bei der Arbeit, und die vermisse ich jetzt. Vielleicht bekomme ich auf Dauer eine Stelle dort, in der all dies zusammenkommt, vielleicht muss ich auf eine Möglichkeit woanders warten, und dort habe ich dann wieder etwas anderes zu meckern ...
Also nehmt es bitte nicht zu ernst, was ich hier über meine Arbeit schreibe ... Ich wünsche mich wirklich nicht zurück in die Stahlgießerei, ich bin nur undankbar!
Nennt es Karma, aber heute bin ich prompt mit dem Auto in unserer total überschwemmten, aufgeweichten Auffahrt steckengeblieben! Wie gut, dass wir Unmengen an altem Karton und Holzbrettern in der Garage hatten! So hatte ich mich nach 15 Minuten wieder befreit, aber Umziehen und Autowaschen war angesagt, und die Auffahrt müssen wir erst mal umfahren, bis wir sie mit Kies o.ä. aufgefüllt haben! Wahnsinn, was ein Haus für Arbeit machen kann! Und dabei ist es nicht mal unseres!!!
Wednesday, March 28, 2007
1, 2, 3, 4 ...
Das Wetter ist hier schon so schoen! Mal sehen, ob Ron unseren Rasenmaeher reparieren kann ... und dann werde ich den Grill saubermachen ... habe auch vor, Sonnenblumen, Margeriten und Tomaten zu pflanzen, aber dieses Mal nur in Toepfe, damit wir ggf. damit umziehen koennen. Am liebsten wuerde ich sofort damit anfangen, aber erst mal muss ich noch 1 Tag bei der Arbeit erledigen, dann geht's erst ins Wochenende, und Mann, Mann, dieses Mal habe ich es mir wirklich verdient!!!
Oh, Kinners - uebrigens brauche ich dringend eine neue Brille! Auf der Heimfahrt wurde mir heute ploetzlich bewusst, dass ich schon seit Monaten staendig starre, weil meine Glaeser laengst zu schwach geworden sind. Also stehen jetzt auch Sehtest und laaanger Besuch beim Optiker auf dem Programm. Bleh!
Recently read:
Stanley Alpert: Birthday Party. Krass und hochspannend - und wahr!
Currently reading:
Bob Woodruff: In an Instant. Ditto!
Sunday, March 18, 2007
Obwohl über 5 Wochen seit meinem letzten Posting vergangen sind, überlege ich gerade, was es überhaupt zu erzählen gibt. Ich könnte von Firmen-Newslettern berichten, an denen ich wochenlang Gelegenheit habe, mich überlegen zu fühlen, weil englische Muttersprachler den Unterschied zwischen "eligible" und "illegible" nicht kennen. Oder "it's" und "its". Oder statt "probably" "pobally" schreiben, und zwar mehrfach. Aber mein massives Ego wird leider regelmäßig gebremst, wenn ich die Stapel der letzten Ausgabe (2 Aktenschränke voll!) durchgehe und feststelle, wie viele meiner eigenen Korrekturen die Zweitkorrektoren zurückgeschickt haben, weil ich übersehen hatte, dass eine Mitarbeitertabelle nicht fett gesetzt war. Oder dass Ostern nicht auf den 18. April fallen kann, weil das ein Mittwoch ist. (Es ist am 8.)
Meine Kollegen sind nett und umgaenglich, nur leider habe ich mit ihnen nicht oft zu tun, weil ich wortwoertlich stundenlang am Bildschirm sitze und lese, formatiere, nachschlage, verbessere und austausche. Und aehnlich sitzen die Mitarbeiter der anderen Newsletter-Abteilung am anderen Ende der Etage vor ihren eigenen Bildschirmen. (Aber wenigstens sind sie zu dritt.) Und unsere Grafikdesigner sind den ganzen Tag vor ihren Doppel-Flachbildschirmen vergraben und haben die Ohren mit ihren iPod-Kopfhoerern verstopft ... Das kann ich leider nicht, sonst kann ich mich nicht auf den geschriebenen Text konzentrieren.
Wenn unsere Teilzeit-Korrektoren kommen, stuerze ich mich geradezu auf sie: Was machen die Kinder? Die Enkel? In letzter Zeit bei irgendwelchen Herz-OPs assistiert? Im Kino gewesen? Neues Auto gekauft? Es ist unglaublich, wie gross mein Mitteilungsbeduerfnis wird, wenn ich mal ein paar Stunden lang den Mund halten soll ...!
Aber ich kann mich nicht beschweren. Ich fange ja gerade erst an; ob ich in dieser Firma Karriere machen werde, kann ich nicht sagen, im Moment weiss ich noch nicht einmal, wie lange ich dort arbeiten moechte. Wir werden sehen, wie es weiterhin laeuft und welche Aufgaben ich sonst noch so bekomme.
Mit meinen Buero-"Genossen" von meiner alten Arbeitsstelle schreibe ich mir immer noch E-mails. Sie halten mich auf dem Laufenden, wer befoerdert/versetzt wurde, gekuendigt hat und wer gerade meine Arbeit macht.
Brandon dagegen hatte kuerzlich einen unangenehmen Zwischenfall bei der Arbeit und war schwer davon enttaeuscht, wie damit umgegangen wurde. Jetzt ist er neu motiviert, zurueck an die Uni zu gehen und seinen Abschluss zu machen. Im Moment hat er viel zu tun, aber sobald er die Gelegenheit hat, will er ein paar Tage frei nehmen und sich beraten lassen ueber Studiendarlehen, Anrechnung seiner alten Kurse, Teilzeitjobs an der Uni usw. Ich finde das klasse! Ich hoffe, dass er es durchzieht! Wenn es klappt, koennten wir ja auch direkt nach Kansas City ziehen; darum warte ich jetzt ein paar Wochen, bevor ich wieder nach Haeusern schaue. Ch-ch-ch-changes!
Sunday, February 04, 2007
Die Katze im Sack
Seit Freitag haben wir eine Pflegekatze, und es ist bisher ... ähm, eine interessante Erfahrung.
(Wer sich nichts aus Katzen macht, sollte diesen Eintrag lieber überspringen.)
Sein Name ist (jedenfalls bisher) Dizzy; ich kenne ihn von M'Shoogy's, dem Tierheim, wo ich ehrenamtlich arbeite. Mir war bekannt, dass er als junges Kätzchen einen Autounfall hatte und seitdem einen leichten Hirnschaden hat. Mit der Zeit begann ich mich zu fragen, ob er nicht gut zu unserem anderen Kater Django passen würde. Ich erkundigte mich bei den anderen Ehrenamtlichen, was sie über ihn wussten. Die Antworten waren beruhigend. Also fuhr ich Freitag zum Tierheim, pflückte den erstaunten Dizzy aus seinem warmen Körbchen und trug ihn in einem Transportkorb zum Tierarzt, um ihn durchchecken zu lassen. Nachdem dieser uns grünes Licht gegeben hatte, nahm ich ihn mit nach Hause.
Wir räumten ihm so viel Privatsphäre wie möglich ein, indem wir ihn in unserem Schlafzimmer einrichteten und die Tür angelehnt oder ganz geschlossen hielten. Das klappte aber nicht besonders, da Django bald Anspruch auf "sein" Schlafzimmer erhob und die Tür ggf. einfach aufstemmte, und Dizzy selbst einen starken Drang danach entwickelte, seine neue Umgebung zu erforschen. In der ersten Nacht begann er zu miauen, sobald ich das Licht ausmachte, und Brandon fand ihn, wie er im Haus herumwanderte, jaulend und völlig panisch im Kreis laufend (wohl typisch für Katzen mit Hirnschaden). Das Drama lief die halbe Nacht. Ich schlief nach jedem Jammern wieder ein, aber Brandon teilte mir am nächsten Tag mit Ringen unter den Augen mit, dass er nicht wisse, ob das Ganze wirklich eine gute Idee sei. Er meinte, wir hätten den Kater völlig überfordert, indem wir ihn aus seiner gewohnten Umgebung gerissen hätten.
Gestern ging es bergauf, und heute wurde es noch besser. Er frisst nun regelmäßig, trinkt, springt aufs Bett und wirft sich vor uns auf den Boden, um sich kraulen zu lassen. Ein gewaltiger Fortschritt seit Freitag! Wenn wir Dizzy jetzt noch dazu bringen könnten, nicht ständig (und aus unerfindlichen Gründen) so markerschütternd zu miauen! Hoffentlich gibt sich das in den nächsten Tagen oder Wochen, sonst haben wir bald a) ernsthaften Schlafentzug oder b) den Tierschutzverein vor der Tür!
Und jetzt noch ein herziges Bild von Django und Dizzy auf unserem ungemachten Bett:
Samstag haben wir mit Polly und Dave ein "non-holiday dinner" veranstaltet. Ich hatte zu Weihnachten von meiner alten Firma einen gefrorenen Truthahn bekommen, der natürlich noch gegessen werden musste! Dazu gab es Füllung, Soße, Kartoffelpüree, Maisauflauf, glasierte Karotten, Salat, Yorkshire Pudding, grüne Bohnen, gebackene Bohnen und zum Nachtisch Käsekuchen mit weißer Schokolade und Himbeeren. Heute gab es Reste, morgen vermutlich auch noch mal!!!
Currently reading:
James Cochrane: Between you and I. A little book of bad English.
(Ich dachte mir, kann ja nicht schaden, für die Arbeit und so ... aber es liest sich auch gut, ganz leicht und lustig, und ist ehrlich interessant!)
Friday, February 02, 2007
Fröhlichen Groundhog Day!
Das wäre schön, denn hier ist es z.Zt. ständig unter 0 Grad! Aber wenigstens hat es seit Mittwoch nicht mehr geschneit ...!
Brandon war von Montag bis Mittwoch auf einer Konferenz in Washington, D.C. Sein Hotel war nur 2 Blocks vom Weißen Haus entfernt, und so konnte er abends ein paar Sehenswürdigkeiten abklappern, z.B. die Library of Congress, Washington Monument, die Lincoln-Statue usw. Er war sehr angetan von der Stadt. Vielleicht können wir ja mal zusammen dorthin fahren; ich würde dort nämlich auch gern hin.
So, und ich habe ein langes Wochenende von heute bis einschließlich Montag! Juhu!!
Sunday, January 21, 2007
Es war wirklich wahnsinnig schön, alle wiederzusehen!! Einige hatte ich ja 2 Jahre lang nicht gesehen, aber wie Lena absolut richtig meinte, ändern sich gute Freundschaften nicht so schnell - man sieht sich nach 1- oder 2-jähriger "Pause" wieder und steigt gleich wieder ein, als hätte es keine Unterbrechung gegeben. Bin heilfroh, dass es so ist. :-)
Auf dem Hinflug bin ich leider 1 Tag zu spät angekommen, die nächsten 6 Tage war ich dafür nur unterwegs und habe auch Unmengen an Freunden und Verwandten treffen können. Meine Schwester habe ich jeden Tag gesehen, meine Eltern natürlich sowieso (ich wohnte schließlich bei ihnen!!). Überall gab's lecker Wein, viel zu quatschen, Plätzchen und vielleicht ein Zigarettchen - von meiner süßen Schwester gespendet.
Und ich muss auch dieses Mal klipp und klar sagen, dass es schön ist, nach Deutschland zu kommen - und nicht nur, weil es mein Heimatland ist. Es ist dort viel angenehmer, als es - gerade von Deutschen - oft dargestellt wird. Wenn man länger im Ausland war, und dazu noch in einem Land wie den USA, wo gerade auf professionelle Freundlichkeit großer Wert gelegt wird, könnte man ja meinen, bei der Rückkehr nach Deutschland kriegte man den absoluten Kulturschock! Kann ich aber wieder nicht bestätigen. Klar ist das subjektiv, und Ausnahmen gibt es immer ... yada yada yada ... aber der erste spontane Eindruck, den ich (wieder) von Deutschland hatte, war: sauber, modern, fröhlich, gut organisiert und sehr ästhetisch - ob es die grünen Wiesen mit den Kühen waren oder die appetitlichen Bäckereitheken oder die kleinen Lädchen in den Innenstädten, die zu keiner Kette gehören und wo die Mitarbeiter richtige Spezialisten sind. Und jetzt könnt ihr mich erschlagen! ;-)
Das einzige, was mich wirklich geärgert hat, war das ewige Gedrängel. V.a. am Zug - als ob der einem vor der Nase wegfahren würde, wenn man nicht als Erster drin ist!! Ich war mit meinen 2 Koffern beim Einsteigen ja etwas im Nachteil und konnte dann zusehen, wie sich etliche eigentlich ganz normal aussehende Leute an mir vorbeipfuschten. Beim Aussteigen habe ich dafür mit meinem Gepäck so den Ausgang verbaut, dass sie mich als Erste rauslassen mussten. He he.
Auf dem Rückflug hatte ich 3 Sitze für mich allein und habe mir zum Essen ein Glas Wein geleistet, da Silvester war und ich (korrekt) das Gefühl hatte, dass die Fluggesellschaft keinen Sekt springen lassen würde. Mein Anschlussflug in Chicago hatte Verspätung, weil der Flughafen durch die ganzen "Umbucher" aus Denver und den anderen Katastrophenstädten überlastet war. Gegen 22h ging es aber weiter; Brandon holte mich in Kansas City ab, und kurz nach Mitternacht wünschten wir uns auf der Heimfahrt über die I-29 ein frohes neues Jahr. Mitten in der Nacht sprang dann auch noch unser Kater schnurrend aufs Bett; Brandon hatte schon erzählt, dass er die Woche über immer wieder nach mir Ausschau gehalten hatte.
Ach, und am nächsten Tag gab es weitere Geschenke auszupacken. Juhu!!
Recently read:
Flugzeug (Hinflug): Bill Bryson: The Life and Times of the Thunderbolt Kid, über Amerika in den 50er Jahren. Sehr lustig, und ich glaube, ich verstehe jetzt so einiges ...!
Flugzeug (Rückflug): Carlos Ruiz Zafon: Der Schatten des Windes. Ein Weihnachtsgeschenk von Heike. Ein "Verschling-Roman".
Wieder in St. Joe: Manuel Andrack: Du musst wandern.
Currently reading:
Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg
und als Audiobuch im Auto: David Sedaris: Dress Your Family in Corduroy and Denim.
Saturday, January 20, 2007
Ähm ... gähn ... ist es schon "morgen"? Ich wollte doch einen neuen Post schreiben ... ich bin doch nicht zu spät dran, oder? Ähm.
Langer Rede kurzer Sinn: Die letzten 3 Wochen sind verflogen wie nichts! Ich bin kaum dazu gekommen, zu spülen oder den Kater zu füttern. Brandon kenne ich natürlich noch; das ist der, der abends etwas Tiefgefrorenes für mich in den Ofen wirft. (Oder?!?) An Bloggen - Gedanken ausformulieren? Eine kohärente Geschichte erzählen?!? - war nicht zu denken. Das soll sich jetzt aber wieder ändern!
Nachdem ich aus Deutschland wiederkam, hatte ich den Neujahrstag zum Verdaddeln und Herumkrosen, was ich dann auch ausgiebig getan habe. Dienstag kam ich zurück zur Arbeit und stellte fest, dass die Personalabteilung immer noch keine Zeitarbeiterin als Ersatz für mich besorgt hatte. Dafür hatten sie meine Stelle inzwischen offiziell ausgeschrieben, und es gab auch schon Interessenten innerhalb der Firma. Nur mussten sie die Ausschreibung laut der Richtlinien mindestens 2 Wochen hängen lassen, und mein letzter Arbeitstag war ja nun mal blöderweise der 8.
Meine Vorgesetzte wurde dann ungewohnt laut, und so traf Mittwoch doch noch eine Zeitarbeiterin bei uns ein. Sie war umgänglich, pünktlich, kapierte alles schnell - wir atmeten auf! Bis sie Donnerstagnachmittag fragte, ob sie eine realistische Chance hätte, meine Stelle dauerhaft zu übernehmen. Andernfalls werde sie nämlich ein anderes festes Angebot annehmen. So standen wir Freitag wieder ohne Ersatz da, und ich musste Samstag noch mal für einen halben Tag hin, um die neue Zeitarbeiterin in aller Eile anzulernen. Freitag gab es auch ein Pizza-Abschiedessen von meinen Bürokollegen, und ich gab all meine Schlüssel und den Extrahelm zurück. Und somit war meine Zeit in der Stahlgießerei endgültig beendet.
Seitdem arbeite ich in einem Backsteingebäude in einem "Office Park" in Overland Park, 2 Minuten von der Autobahn entfernt. Mein Arbeitsplatz (im Großraumbüro) ist sauber und ruhig, und abends kommt eine mexikanische Putzkolonne und saugt den Teppichboden. Es gibt keinen geistig behinderten Putzmann, der Bilder für die Frauen malt und mich mit seinen James-Brown-Imitationen erschreckt. ("Wwwhhooooooaaaaa!!! I feel good - na na na na na na na ...") In der neuen Firma stürmt auch kein Schichtleiter ins Büro, beim Faulenzen erwischte Arbeiter im Schlepptau, um sie vor seinem Schreibtisch aufzureihen und aus vollem Hals anzubrüllen. Hier sterben schlechte Mitarbeiter, wie mir gesagt wird, einen schnellen und lautlosen Angestellten-Tod, in erster Linie Vertreter, die ihre Quote nicht erfüllen. Meine neue Vorgesetzte ist nett und seit neun Jahren bei der Firma; sie hat schon in fast allen Abteilungen gearbeitet und kennt sich aus.
Wie ich vor ein paar Tagen von ihr erfahren habe, ist sie angewiesen, weiterhin nach einem Assistant Manager für ihre Abteilung zu suchen - das ist die Stelle, auf die ich mich ursprünglich beworben hatte und die ich momentan mehr oder weniger ausfülle. Allerdings bin ich stattdessen "nur" als Specialist eingestellt worden, da mir Erfahrung als Managerin fehlt und ich Nicht-Muttersprachlerin bin. Nach meiner 3-monatigen Probezeit will der Chef der Firma sehen, in welcher Abteilung er mich dauerhaft einsetzt. ("Es kann auch eine ganz andere sein! Und ich möchte, dass Sie sich in unsere diverse Software einarbeiten!") Es macht also eigentlich keinen Unterschied; trotzdem ärgert es mich, dass mir diese Stelle somit schon einmal versperrt ist. Meine Vorgesetzte sorgt sich da allerdings nicht; das Unternehmen expandiert so schnell, dass es dafür gerade eine Integrationsabteilung einrichtet, in der die gleichen Stellen zu besetzen sind. Sie selbst hatte mich ursprünglich auch eher als Unterstützung für die einzige Redakteurin des Unternehmens vorgesehen. (Interessant, was man im Nachhinein über seinen Bewerbungsprozess erfährt!)
Wie ich immer wieder höre, muss man in diesem Betrieb sehr flexibel sein. Meine Vorgängerin wurde zur Leiterin der Integrationsabteilung befördert, indem der Chef eines Tages in die Produktionsabteilung gewandert kam und verkündete: "Ich nehme L. jetzt mit." Mir als stabilitätssüchtiger Deutschen wird da erst einmal schwarz vor Augen. Aber wie Brandon weise spricht: "Einen Job wie in der Stahlgießerei findest du immer wieder." Also lasse ich mich überraschen! Drückt mir die Daumen! Wenn ich den Laden nächstes Jahr leite, stelle ich euch alle ein! Wenn ich zur Papierfalterin degradiert werde, kann ich dann bitte bei euch arbeiten kommen???
Monday, January 01, 2007
Frohes Neues Jahr!
Bericht folgt morgen!