Friday, March 30, 2007

Also, damit hier keine Missverständnisse aufkommen ...

... ich mag meinen neuen Job!
Meine Mutter hat mein Posting so aufgefasst, als ob ich nicht von ihm angetan wäre. Das muss ich klarstellen: Ich bin froh, wieder im Verlagswesen zu arbeiten. Die Texte, die ich jeden Tag lese, sind einfach und (meistens) unterhaltsam, meine Kollegen nett, das Arbeitsumfeld angenehm. Andererseits wollte ich auch ehrlich sein, was die Nachteile angeht: Die inhaltliche Arbeit ist nicht sehr anspruchsvoll; ich habe nicht viel Verantwortung und kann meine Projekte nicht (wie im alten Verlag) mehr oder weniger so gestalten, wie ich will; ich habe (zu) wenig Kontakt zu Menschen. Während meines Volontariats habe ich oft die Tage ewig vor mir hergeschoben, an denen ich endlich das ganze Manuskript Korrektur lesen musste. Mit dieser Arbeit wird man nie fertig; ein Text kann nicht perfekt sein, und manchmal haben kleine Fehler große Konsequenzen. Was ich dagegen den ganzen Tag machen wollte, war, mit den anderen Beteiligten (Autoren, Herausgebern, Druckern, Setzern) das Projekt zu organisieren: Welches Bild wünschen die sich für den Umschlag, was kostet das? Haben sie Alternativ-Vorschläge - geht das wohl technisch? Die Autoren möchten zu einer Veranstaltung die ersten Exemplare mitnehmen? Sie kennen jemanden bei der Frankfurter Allgemeinen, der einen Vorabdruck haben möchte, damit das Buch früh besprochen werden kann? Und dann schließlich eine E-mail an die Autoren schicken: Die Druckerei hat Ihr Buch geliefert - Ihre Exemplare sind schon in der Post, es ist wirklich gut geworden ... Das waren meine Lieblingsaspekte bei der Arbeit, und die vermisse ich jetzt. Vielleicht bekomme ich auf Dauer eine Stelle dort, in der all dies zusammenkommt, vielleicht muss ich auf eine Möglichkeit woanders warten, und dort habe ich dann wieder etwas anderes zu meckern ...
Also nehmt es bitte nicht zu ernst, was ich hier über meine Arbeit schreibe ... Ich wünsche mich wirklich nicht zurück in die Stahlgießerei, ich bin nur undankbar!

Nennt es Karma, aber heute bin ich prompt mit dem Auto in unserer total überschwemmten, aufgeweichten Auffahrt steckengeblieben! Wie gut, dass wir Unmengen an altem Karton und Holzbrettern in der Garage hatten! So hatte ich mich nach 15 Minuten wieder befreit, aber Umziehen und Autowaschen war angesagt, und die Auffahrt müssen wir erst mal umfahren, bis wir sie mit Kies o.ä. aufgefüllt haben! Wahnsinn, was ein Haus für Arbeit machen kann! Und dabei ist es nicht mal unseres!!!

No comments: