Sunday, December 30, 2007

... und ein gutes Jahr 2008!


Winter 2007 027
Originally uploaded by danny_bone
Dieses Wochenende waren wir bei der Familien-Weihnachtsfeier von Brandons Mutter und ihren 5 Schwestern. Es war wie immer eine laute, volle und chaotische Feier - jede der Schwestern hat entweder 1 oder 3 Kinder, und die meisten von ihnen haben ebenfalls schon Kinder. Es gab viel zu essen, eiskaltes Bier von der Veranda, viele Gruppenfotos, Familien-Bescherung und ein Poker-Turnier in der Garage. Wir haben uns gut amüsiert.

(Aufs Foto klicken, um die anderen Fotos zu sehen.)

Damit ist Weihnachten 2007 endgültig vorbei. Allen ein gesundes, erfolgreiches, spannendes und schönes 2008!

Friday, December 21, 2007

Frohe, frohe Weihnachten...


Nachdem wir das Eis erfolgreich überstanden hatten, sah mein Blick aus dem Fenster letzten Samstag so aus:


Reicht es jetzt nicht langsam mit dem Winterwetter? Scheinbar nicht, denn morgen soll es schon wieder schneien. Also können wir vielleicht mit einer "weißen Weihnacht" rechnen... woop-dee-doo.

In der vergangenen Woche hatte meine Abteilung bei der Arbeit einen "Food Day"; das Thema war "Festivus". Da ich ein großer Seinfeld-Fan bin, war das für mich perfekt. Wie sich herausstellte, habe ich viele Gleichgesinnte, und wir brachten Essen mit, das in diversen Folgen der Serie eine Rolle gespielt hatte. Heute gingen wir nach Feierabend noch etwas trinken, und dann war ich auf einer deutschen Weihnachtsparty eingeladen. Praktisch, dass es in Lawrence einen europäischen Laden gibt - so konnte ich vorher noch etwas Deutsches zum Mitbringen kaufen.

Übrigens habe ich das Schnee-Wochenende letzte Woche genutzt, um ein paar Fotos zu machen. Hier ist ein kurzer Clip von einem weihnachtlich dekorierten Haus im Ort, den ich euch einfach nicht vorenthalten kann. Vor allem Barb wird darüber lachen!!

(Wer heraushören kann, welches Weihnachtslied gespielt wird, bekommt einen Preis... ich kann es beim besten Willen nicht mehr erkennen.)




Ich wünsche allen frohe Weihnachten!

Currently reading: Atul Gawande: Complications: A Surgeon's Notes on an Imperfect Science

Friday, December 14, 2007

Eis in der Sonne

So, der "Eissturm" ist vorbei! Von Dienstag bis heute haben Dave und Polly bei uns gewohnt, weil bei ihnen Strom und Wasser ausgefallen waren. Es war sehr lustig; wir haben Kartenspiele gespielt (Uno, Ligretto und Wizard), mit ihrem Nintendo Wii Bowling-Turniere veranstaltet, Tacos gemacht, Pizza bestellt und "Star Trek" geguckt. Trotzdem wurden die beiden langsam unruhig und riefen regelmäßig ihre eigene Nummer an, um zu sehen, ob der AB dran ging, der Strom also wieder an war. Heute abend war es dann soweit, und innerhalb von 30 Minuten waren sie mit Sack und Pack verschwunden...

Eben haben Brandon und Dave telefoniert: Es ist alles in Ordnung, niemand hat bei ihnen eingebrochen, es sind "lediglich" alle Lebensmittel in Kühl- und Gefrierschrank schlecht geworden. Sie waren gerade mit mehreren Müllbeuteln am Werk.

Insgesamt sind in St. Joseph jetzt noch 19.000 Haushalte ohne Strom. Ursprünglich waren es 35.000. Die Elektrizitätsgesellschaft arbeitet seit Dienstag rund um die Uhr mit Teams aus der ganzen Region daran, überall den Strom wiederherzustellen, aber das kann noch bis zu 1 Woche dauern. Wenn ich daran denke, muss ich unbedingt noch ein Foto machen: von den ganzen Extra-Fahrzeugen der E-Gesellschaft, die hier in der Stadt über Nacht dicht gedrängt auf einem Ladenparkplatz stehen - vermutlich übernachten die Besatzungen in dem Hotel nebenan.

Heute soll es über Nacht Schnee geben, aber kein Eis mehr.

Tuesday, December 11, 2007

Väterchen Frost...

... hat uns heute morgen ein paar Stunden ohne Strom gelassen. Kurz vor 7 war er aber wieder da! In St. Joseph sieht das leider anders aus; in einigen Stadtteilen ist auch das Wasser abgestellt worden, und die Hotels sind voll. Deshalb sind Polly und Dave fürs erste bei uns. Ich habe einen verkürzten Arbeitstag eingelegt; die Straßen waren völlig in Ordnung, aber ich bin nach Hause gefahren, bevor es kühler wurde. Polly und ich waren eben mit der Kamera draußen. Hier sind ein paar Fotos:



Ab morgen soll der Regen aufhören, und es soll "nur" noch eiskalt bleiben. Also wer weiß, wie lange es noch Probleme gibt? Mal sehen! ;-) Bis bald!!

Monday, December 10, 2007

Ice Ice Baby

Wenn ich in den nächsten Tagen nicht blogge, habe ich wenigstens mal einen guten Grund dazu, denn in Missouri und Kansas besteht seit heute offiziell eine "Eissturm"-Warnung. Ich bin nach der Arbeit nach Hause gefahren, so schnell ich konnte, denn ab ca. 18h sollte es anfangen zu regnen und die Temperaturen dann immer weiter unter 0 absinken.

Letztendlich fing es erst später an, und durchs Fenster sieht es auch noch so aus, als ob es "nur regnet", aber als ich vorhin noch einmal schnell in den Laden wollte, hätte ich mich schon fast lang gelegt, sobald ich aus der Tür kam... die Vordertreppe und der Bürgersteig waren bereits spiegelglatt! Brandon kam mit, damit wir die Einkäufe besser unter uns aufteilen konnten; die Autos ließen wir stehen und rutschten zu Fuß zum Supermarkt. So sieht unser Balkongeländer bisher aus:

Ich weiß - es sieht nur aus wie Regen, aber glaubt mir, das ist bereits bombenfestes Eis! Und unsere Autos sind auch schon von einer dünnen Eisschicht überzogen, wie ich feststellen konnte, als ich noch mal mit Streusalz unterwegs war. (Unsere Hausverwaltung: Vor ein paar Wochen, als es 0,5 cm Pulverschnee gab, rückten sie um Mitternacht mit Schneeschippen an und scharrten unter unserem Schlafzimmerfenster herum, gerade als ich am Einschlafen war. Bei diesem Wetter haben sie sich noch nicht blicken lassen...)

Bei der Arbeit ist uns heute versichert worden, dass wir lieber zu Hause bleiben sollen, als zu der Zahl der Verkehrsopfer beizutragen (bisher 13), aber natürlich ist die Frage, ob es wirklich zu gefährlich sein wird oder ob man "nur" sehr langsam und vorsichtig fahren muss. Ich werde es morgen früh ausprobieren; wenn ich schon nicht vom Parkplatz komme oder die Autotüren nicht aufkriege, hat sich das Thema sowieso erledigt.

So schlimm wird es hoffentlich nicht werden! Aber dass Strom- und Telefonleitungen bei einem Eissturm in die Brüche gehen, ist keine Seltenheit. Brandons Eltern ist das letzten Winter passiert. Es ging bei ihnen noch; sie haben einen kleinen Generator, und ihre Handys funktionierten anfangs noch, und nach wenigen Tagen ging das normale Telefon wieder, nur kein schnurloses (wohl wegen dem Extra-Stromanschluss oder so?!?). Sie schlossen also solange einfach ein altes Telefon an, und ein paar Tage später war auch der Strom wieder da. Wenigstens ist ihnen kein zerborstener Baum aufs Haus gefallen!

So, ich gehe jetzt schlafen, ich sollte morgen wohl besser fit sein! Viele Grüße an euch alle und drückt uns die Daumen!!

Sunday, December 02, 2007

Vergänglichkeit

Ich bin ein sentimentaler Mensch und hänge an meinem Krimskrams – Fotos, Briefe, Zettelchen, alte Eintrittskarten und Flugtickets. Irgendwo in einer Schublade befindet sich noch das Halsband von unserem vor 1 ½ Jahren überfahrenen Kater Mole, und meine Milchzähne habe ich früher aufbewahrt, bis sie von selbst zerbrachen.

Vor ein paar Wochen machte Brandon meine Festplatte kaputt. Er hatte zum Geburtstag einen neuen Computer bekommen, und ich wollte in wenigen Tagen seinen alten übernehmen. Eigentlich wollte er mir nur zeigen, wie ich etwas aus iTunes übertragen konnte, aber meine alte, bockige Maschine trieb ihn zur Weißglut; als sie sich zum x-ten Mal aufgehängt hatte, schlug er kräftig mit der Faust auf den Tower, und eine unheilvolle Stille trat ein. Wir versuchten mehrmals, den Computer neu zu starten, aber es war nichts mehr zu machen. Brandon war entsetzt. “Es tut mir so Leid! Jetzt haben wir wirklich kein Office mehr!” (Die CD haben wir nicht mehr – längere Geschichte…) “Das ist es nicht,” sagte ich zerknirscht, “aber meine Fotos, meine Artikel, meine Texte…” “Aber du hast doch Backups davon?!?” “N-nein…”

Den restlichen Abend trauerte ich meinen verlorenen Dateien nach, versuchte, nachzuvollziehen, welche Fotos ich in Online-Alben gespeichert hatte, welche Versionen meines Lebenslaufs ich per E-mail verschickt und somit noch verfügbar hatte. Dazu kamen meine Bookmarks. Über Jahre hatte ich akribisch Seiten gebookmarkt, die ich mir merken wollte. Vor allem aus meiner langen Stellensuche gab es zahlreiche Seiten von “interessanten” Firmen in der Umgebung, die ich nie wieder finden würde… Es war mir immer zu lästig gewesen, Backups auf CD zu machen. Wieso eigentlich? Dann dachte ich mir: Was soll’s? Ich habe sowieso gerade eine interessante Stelle gefunden und werde hoffentlich vorerst dort bleiben. Was mir an gespeicherten Artikeln oder anderen Seiten wieder einfällt, werde ich auch wieder finden können. Und was mir nicht mehr einfällt, war dann eben auch nicht wichtig… Langsam schloss ich Frieden mit der Situation.

Am nächsten Tag brachte Brandon meine Festplatte in einen Computerladen. Drei Tage später holte er sie wieder ab. Sie hatten “Meine Dateien” retten können - den Löwenanteil meiner Dokumente, alles bis auf die Bookmarks.

Die Festplatte haben wir immer noch nicht auf meinen “neuen” Computer übertragen. Bisher habe ich nichts davon vermisst.

Wenige Tage, nachdem der Festplatten-GAU passiert war (ich hatte Brandons alten Computer inzwischen in Beschlag genommen), unterhielt ich mich abends mit Brandon im Arbeitszimmer, während er ein neues Virenschutzprogramm laufen ließ. Er war gerade dabei, die gefundenen “verdächtigen” Dateien zu löschen. Plötzlich stutzte er und wurde dann nervös. Er klickte sich aus dem Programm und öffnete sein iTunes. Es war leer. Sein neues Programm hatte ihm seine gesamte iTunes-Library zur Löschung vorgeschlagen, und er hatte angenommen. Drei Jahre Arbeit und viel Geld und Liebe steckten in dieser Library; er hatte sich zu jeder Gelegenheit iTunes-Karten gewünscht und sich sehr sorgfältig eine Sammlung obskurer und von ihm heißgeliebter Musik zugelegt. Er rannte zum Telefon, um den Kundenservice anzurufen, und machte die Tür hinter sich zu. Nach wenigen Minuten hörte ich ihn schluchzen. Die Aktion war nicht mehr rückgängig zu machen.

Mir fehlten die Worte. Er tat mir furchtbar Leid. Plötzlich richtete er sich auf, lief zu seinem alten - meinem neuen - Computer und begann, seine alten Ordner zu durchsuchen, bis er gefunden hatte, was er suchte: die Backups seiner Musik-Dateien. Das einzige, was fehlte, waren die letzten 4-6 Wochen, die Zeit seit seinem Geburtstag. Ich war begeistert, Brandon grummelte („Das muss ich jetzt alles von Hand auf den neuen Computer übertragen“), aber er räumte schließlich doch ein, dass er grenzenlos erleichtert war.

Und die (ziemlich offensichtliche) Moral von der Geschichte? Ich schätze, ich habe eingesehen, dass ich ab und zu Backups machen sollte – wenigstens von Dokumenten, die zeitintensiv und für mich wertvoll sind. Brandons iTunes hat das eindrucksvoll bewiesen. Wenn aber doch einmal etwas schiefgehen sollte - auch CDs können ja kaputt oder verloren gehen -, ist das letztendlich OK. Alles wird gut :-)

(Trotzdem kaufe ich mir diese Woche ein paar USB-Sticks.)