Wednesday, May 30, 2007
Take Me Out to the Ball Game ...
Zu Brandons Geburtstag letzten Oktober waren wir mit Brandons Eltern bei einem Spiel der Kansas City Chiefs (Football). Zu meinem hatten sie sich wohl vorgenommen, mich in Sachen Baseball fortzubilden. Also gingen wir zu einem Spiel der KC Royals. Ich war vorher schon mit Polly und Dave bei Spielen der St. Joe Blacksnakes gewesen, die allerdings nur in der Regionalliga spielen. Das hatte auch viel Spaß gemacht; es gab die traditionellen Hot Dogs und Bier, und wir unterhielten uns gut. Nur dem Spiel konnte ich leider nicht folgen: Ich konnte die Handsignale des Schiedsrichters nicht verstehen, nicht sehen, ob ein Ball in der "strike zone" landete oder nicht, und die Anzeigentafel war mir auch völlig schleierhaft. Nach dem ersten Bier wurde das natürlich nicht besser, und so gab ich irgendwann auf. Aber wir hatten ja nur 8 Dollar für die Tickets bezahlt, also war es eigentlich egal.
Die Royals-Tickets allerdings hatten 27 Dollar gekostet, darum wollte ich sie richtig genießen. Sobald wir uns auf unsere (sehr guten) Plätze gesetzt hatten, fragte ich Ron und Lisa also nach Strich und Faden aus, und mit ihrer Hilfe kapierte ich dann auch endlich, was auf dem Spielfeld ablief, und konnte in den richtigen Momenten jammern oder jubeln. Nicht lachen, es ist echt peinlich, wenn man im total falschen Moment "Yeah!" schreit! Das Royals-Stadion machte das noch einfacher: die Sicht war super, es gab klare Ansagen zu jedem Spielwechsel und eine riesige Anzeigentafel.
Bei den Spielen wuseln pausenlos Angestellte mit Bauchläden durch die Menge und verkaufen Erdnüsse, Bier und andere Kleinigkeiten. Wenn man etwas möchte, signalisiert man es ihnen, sie werfen einem die Ware zu und kassieren ab, sobald sie in der Nähe sind. Ich war schwer beeindruckt; wie die bloß den Überblick behalten? Brandon versuchte minutenlang, einen von ihnen auf sich aufmerksam zu machen, weil er einen frozen chocolate malt wollte (quasi eine gefrorene Schokoladen-Malzmilch im Becher; schmeckt wie Schokoladeneis). Vergeblich, wir mussten sie am Stand kaufen.
Das Spiel war richtig spannend, und Ron und Lisa haben mir endlich Baseball erklärt. Nur eins beschäftigt mich noch: Jeder Spieler hat einen "at-bat song", der ein paar Sekunden angespielt wird, wenn er am Schlagmal steht. Natürlich sucht er sich dafür nicht irgendwelche Kuschelmusik aus; es muss ein hypermaskuliner, aggressiver Titel sein, und so "durfte" ich im Laufe des Spiels die grausigste Auswahl aller Zeiten an Country und Rap hören. Im Ernst: Gibt es denn nichts anderes? Wie wäre es mit etwas Selbstironie? Die Titelmusik von "Rocky"? Nein? Gut, dann konzentriere ich mich in Zukunft halt auf das Spiel. Und wenn ein neuer Mann ans Schlagmal kommt, stopfe ich mir einfach Erdnüsse in die Ohren...
Tuesday, May 22, 2007
In einem Land, das so viel Müll produziert wie die USA, freue ich mich wie ein Kind über jede müllsparende Alternative, die ich entdecke. Da unser Leitungswasser auch nicht so toll ist, kaufen wir Wasser seit langem in wiederverwendbaren Kanistern, die wir an der Wassertheke wieder auffüllen (was auch viel billiger ist, als jades Mal einen neuen Kanister zu kaufen!).
Milchprodukte kaufen wir von Shatto; das ist eine Farm in der Nähe von Kansas City, die keine Antibiotika oder Wachstumshormone verwendet und ihre Produkte in Pfandflaschen aus Glas verkauft.
Immer mehr Supermärkte haben Selbstbedienungskassen, die ganz leicht zu bedienen sind und die ich liebe, denn so brauche ich gar keine Plastiktüten, sondern kann alles direkt in meinen Einkaufskorb packen (oder – noch häufiger – auf der Rückbank verteilen, weil ich den Korb mal wieder vergessen habe).
Aber am spannendsten sind Eier! Warum? Weil die kleine Farm, die sie an den Supermarkt verkauft, immer einen Papierstreifen mit einer Nachricht in die Packung legt. Dies ist die Nachricht aus dem neuesten Eierkarton: