Tuesday, September 26, 2006

Homegrown Radiostars

Gestern abend waren wir also in Kansas City bei der Lesung von Garrison Keillor, dessen Buch "Homegrown Democrat" gerade als Taschenbuch bei Penguin erschienen ist.

Wir waren ausnahmsweise mal puenktlich und konnten uns einen Platz in den hinteren Reihen im Uptown Theatre aussuchen. Der Saal war schon vollbesetzt und ein anderer Autor mitten in einem Vortrag ueber Ungereimtheiten an den 9/11-Ereignissen. Nicht direkt Verschwoerungstheorien, aber Punkte, die laut Experten nicht so abgelaufen sein koennen, wie sie offiziell dargestellt werden. Ich habe in letzter Zeit so einige Artikel dazu gesehen und fand das Thema eigentlich ganz interessant, aber der Grossteil des Publikums wollte nichts davon wissen. Es gab Zwischenrufe, Buhs und jede Menge Applaus, als die Organisatoren dem Autor mitteilten, er muesse leider schliessen, damit die Garrison-Keillor-Lesung beginnen konnte. Naja.

Dann kam Garrison Keillor auf die Buehne, und die naechsten 1 1/2 Std. waren lustig ohne Ende... Er las mehrere Ausschnitte aus dem Buch vor, zwischendurch erzaehlte er Anekdoten und Beobachtungen, und dann konnten Fragen gestellt werden (das war recht daemlich, wie ja leider meistens). Schliesslich erwaehnte er, dass seine Radiosendung "A Prairie Home Companion" naechsten Juni in Kansas City zu Gast sein wird, und der Jubel nahm natuerlich kein Ende... Cool! Wir hatten schon vor gehabt, einmal zu einer Aufzeichnung nach St. Paul/Minnesota zu fahren - so ist es natuerlich noch besser!

Zuguterletzt signierte er sein Buch. Ich hatte so etwas noch nie mitgemacht und fand es alles in allem ziemlich abstossend. Wir standen ueber 1 Stunde in der Schlange am Buechertisch, vor uns ein Paerchen, das seinen halben Buecherschrank zum Signieren mitgebracht hatte (ich haette sie erwuergen koennen), und beobachteten, wie die Leute mit dem Autor plauderten, sich x-mal fotografieren liessen, ihm Kuesschen aufdrueckten und gar nicht mehr gehen wollten. Kurz vor dem Ende der Schlange wurden wir von einer Organisatorin abgefangen, mussten unsere Namen nennen und bekamen ein Post-it mit dem Namen ins Buch geklebt, damit es beim Signieren schneller ging.

Als wir endlich an die Reihe kamen, sass Mr. Keillor schon laengst auf einem Tisch, Krawatte gelockert, Haare zerzaust und sah aus, als ob er am liebsten schon im Hotel waere. Ich war froh, dass ich meine Kamera nicht dabei hatte, denn er sah nicht so aus, als ob er noch viel Spass daran hatte, fuer Fotos zu posieren. Er sprach uns aber beide beim Signieren an, machte ein bisschen Smalltalk mit uns, und wir konnten ihm sagen, wie gut uns seine Sendung gefaellt. Ich erzaehlte ihm, dass ich sie zuerst in Deutschland auf PRI gehoert hatte. Er meinte, ich haette gar keinen deutschen Akzent... ha, ha!

Dies waere also erledigt! Ob ich allerdings noch einmal einen solchen Rummel mitmache, nur um ein signiertes Buch zu bekommen, bezweifle ich. Ich kam mir ein bisschen vor wie eine Schaulustige. Ausserdem habe ich ja jetzt ein signiertes Buch! Hier ist der Beweis:

No comments: