Da ein paar Strassen weiter eine Feuerwache ist, nahm ich auch die Sirene ein paar Minuten spaeter erst gar nicht wahr. Dann kam Brandon wieder herein: "Hoerst du eine Sirene?"
Ich: "... Ja."
Brandon: "Sicher?"
Ich: " Ja."
Brandon steckte den Kopf aus der Hintertuer, kam zurueck: "OK. Geh in Deckung!"
Ich: "...Oh. OK. Fensterloser Raum, ja? Haben wir nicht... Einbauschrank?"
Brandon: "Ja, ja, los, komm."
Wir krochen in meinen Wandschrank und sassen dort unter meinen Klamotten.
Brandon: "Die Tuer schliesst nicht richtig. Das ist aber nicht gut. Wenn wirklich ein Tornado durch unser Haus gehen wuerde, wuerde der die Tuer abreissen, und ich waere tot."
Ich: "Aeh, das wird aber nicht passieren. Oder?"
Brandon: "Nein."
Ich: "Aehm. Hoert man den Tornado denn vorher?"
Brandon: "Ooohh jaaaa. Hoert sich an wie ein Gueterzug."
Wir sassen ein paar Minuten im Dunkeln, dann war die Sirene draussen verstummt.
Brandon: "Beim naechsten Mal gehen wir besser in den anderen Schrank. Die Abstellkammer."
Die ist bis unter die Decke vollgestopft. Ich fing vorsichtshalber an, eine kleine Schneise in das Chaos zu schlagen.
Keine 2 Minuten spaeter ging die Sirene wieder los. Draussen hoerten wir Leute in den Tornadoschutzraum des Pflegeheims gegenueber laufen. Wir verdrueckten uns in die Abstellkammer; Brandon hatte mir Mole in den Arm gedrueckt, der es natuerlich nach nicht mal einer Minuter geschafft hatte, sich zu befreien, und durch die Tuer verschwand.
Brandon: "W...? Wieso konnte der die Tuer oeffnen? - Oh, die geht auch nicht richtig zu. Super."
Nachdem die Sirene wieder verstummt war, krabbelten wir raus, Brandon schaute kritisch auf die vollen Regale zurueck: "Da sollten wir bei einem Tornado sowieso nicht drunter sitzen. Beim naechsten Mal gehen wir in den Einbauschrank im Arbeitszimmer."
Wir machten den Fernseher an und schauten die Lokalnachrichten. Dort hiess es, bis 17.45 Uhr bestehe vor Ort noch eine akute Tornadowarnung. Also noch 20 Minuten - toll! Und ich hatte solchen Hunger... Als wir beim naechsten Alarm ins Arbeitszimmer liefen, fiel uns auf, dass der Schrank dort nicht einmal eine Tuerklinke hat. Also zurueck in meinen. Diesmal hatten wir wenigstens ein Radio und eine Taschenlampe dabei. Dadurch erfuhren wir, dass der Tornado schon fast an St. Joseph vorbei war und Richtung Nordosten davonzog. Und Licht hatten wir auch. Nach der Sirene sahen wir die letzten 10 Minuten bis zur Entwarnung fern und beobachteten auf der Wetterkarte, wie der Sturm sich davon machte. Dann machte Brandon sich ans Kochen, und es gab tatsaechlich noch ein leckeres Curry. Und ich hatte nach dem Wintereinbruch in Cronenberg meinen zweiten Zusammenstoss mit dem Wetter gehabt...
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